Osteopathie Kongress 2024 – Neurology meets Osteopathy
Der Internationale Osteopathie Kongress 2024 fand vom 22. bis 24. November in Berlin statt und widmete sich dem hochaktuellen Thema “Neurology meets Osteopathy”. Unter diesem Motto versammelte sich die internationale Osteopathie-Gemeinschaft, um sich über moderne Ansätze bei ME/CFS, Long Covid und Stressbelastungen auszutauschen.
Europas größte Osteopathie-Konferenz
Der Kongress 2024 wurde als “Europe’s largest osteopathy conference” beworben und fand an zwei renommierten Veranstaltungsorten in Berlin statt: Die Vorträge fanden in der Urania Berlin e.V. statt, die Workshops auf dem Areal der Osram Höfe.
Die Osteopathie Schule Deutschland (OSD) nutzte den Kongress auch für ein besonderes Jubiläum: Das traditionelle Kongressdinner am Samstagabend diente der Feier des 25-jährigen Jubiläums der OSD.
Fokus auf neurologische Herausforderungen
Das Kongressthema “Neurology meets Osteopathy” war bewusst gewählt, um sich den drängenden gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit zu widmen. Besondere Aufmerksamkeit galt:
ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome)
Ein Krankheitsbild, das lange Zeit missverstanden wurde und erst in den letzten Jahren mehr wissenschaftliche Anerkennung findet. Der Kongress beleuchtete osteopathische Behandlungsansätze für diese komplexe neurologische Erkrankung.
Long Covid
Die Langzeitfolgen von COVID-19-Infektionen stellen Therapeuten weltweit vor neue Herausforderungen. Der Kongress präsentierte aktuelle Erkenntnisse zu osteopathischen Interventionen bei neurologischen Long-Covid-Symptomen.
Stressbelastung und neurologische Folgen
Moderne Lebensbedingungen führen zu zunehmenden neurologischen Stressreaktionen. Die Vorträge und Workshops zeigten auf, wie osteopathische Techniken zur Regulation des Nervensystems beitragen können.
Internationale Expertise
Zu den hochkarätigen Referenten gehörte unter anderem Prof. Dr. Hollis H. King, ein international anerkannter Experte der kranialen Osteopathie. King ist medizinischer Direktor des Osteopathischen Zentrums für Kinder und ehemaliger Präsident der American Academy of Osteopathy.
Seine Beiträge umfassten:
- Evidenzbasierte Praxis in der kranialen Osteopathie (Vortrag)
- Kraniale Osteopathie bei Schädelhirntrauma und neurologischen Störungen (Workshop)
- Kraniale Osteopathie bei visuellen und auditiven Störungen (Workshop)
Wissenschaftliche Poster-Präsentationen
Die Osteopathie Schule Deutschland und das Osteopathic Research Institute luden Osteopathen und Wissenschaftler zur Einreichung wissenschaftlicher Abstracts für Poster-Präsentationen ein. Diese Plattform ermöglichte es Praktikern und Forschern, ihre neuesten Erkenntnisse im Bereich der neurologischen Osteopathie zu präsentieren.
Praktische Relevanz für die Praxis
Der Kongress zeichnete sich durch seine starke Praxisorientierung aus. Die Teilnehmer erhielten konkrete Behandlungsansätze für:
- Funktionelle Herzprobleme im Zusammenhang mit neurologischen Dysfunktionen
- Atemwegserkrankungen mit neurologischer Komponente
- Verdauungsstörungen bei chronischen Erschöpfungszuständen
- Kopf- und Nackenschmerzen bei Post-Covid-Syndromen
Bedeutung für die Osteopathie-Entwicklung
Der Kongress 2024 markierte einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Osteopathie als evidenzbasierte Therapieform. Die Verknüpfung neurologischer Erkenntnisse mit osteopathischen Prinzipien zeigt das Potenzial der Disziplin auf, bei modernen Gesundheitsproblemen wirksame Lösungen anzubieten.
Nachhaltiger Einfluss
Die Erkenntnisse des Kongresses fließen direkt in die tägliche Praxis der teilnehmenden Osteopathen ein. Besonders die Workshops zu ME/CFS und Long Covid bieten konkrete Handlungsansätze für Therapeuten, die mit diesen herausfordernden Krankheitsbildern konfrontiert sind.
Der Kongress unterstrich auch die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Osteopathen, Neurologen und anderen Fachrichtungen für eine optimale Patientenversorgung.
Ausblick
Mit dem Erfolg des Kongresses 2024 wurde die Basis für weitere Veranstaltungen gelegt, die sich der Schnittstelle zwischen Neurologie und Osteopathie widmen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Verbindung verspricht neue therapeutische Möglichkeiten für Patienten mit neurologischen Beschwerden.
Der Kongress bestätigte einmal mehr die Rolle der Osteopathie als innovative und wissenschaftlich fundierte Therapieform, die bereit ist, sich den gesundheitlichen Herausforderungen der Zukunft zu stellen.
Die nächsten internationalen Osteopathie-Kongresse werden weiterhin aktuelle Entwicklungen in der osteopathischen Medizin aufgreifen und Praktikern neue Impulse für ihre therapeutische Arbeit geben.